Das neue Jahr fing aufregend an – Filmaufnahmen für die ZDF Sendung „Mona Lisa“…
Vielen Dank an alle, die mitgemacht haben und das Thema „Pubertät trifft Wechseljahre“ mit Leben gefüllt haben!
Silke Bauernfeind mit Amelie, Astrid Kühnen und Familie, das Team von Sally Weijl und Zabou, Niclas Kern und meine Kinder Paula und Jakob!
Besonderen Dank an das Filmteam von Katrin Wegner (u.a. mit Kamerafrau Betty – seit 10 Jahren bei Germanys next Topmodell hart an der Front) – sie haben uns die Dreharbeiten durch ihre liebevolle und einfühlsame Art leicht gemacht!
Angefangen hat alles mit einer eMail von Katrin Wegner, die meine Webseite im Internet aufgespürt hatte und fragte, ob ich Interesse hätte, für „Mona Lisa“ einen Beitrag über besagtes Thema mit ihr gemeinsam zu drehen. Was für eine Frage – natürlich hatte ich Lust und stimmte spontan zu. Es entwickelte sich über Wochen ein reger eMail – Verkehr zwischen uns. Ich fand die passenden Familien, Katrin Wegner kam aus Frankfurt zu mir, um ihr Projekt persönlich vorzustellen und wir holten gemeinsam Drehgenehmigungen ein. Ein paar Tage vorher schickte Katrin einen detaillierten Ablauf der Drehtage zu, so dass jeder wußte, wann und wo er bereit stehen sollte.
Und dann war es soweit. Die Dreharbeiten starteten bereits schon am Sonntag. Während ich noch auf Sizilien weilte, besuchte das Filmteam Mülheim an der Ruhr. Dort trafen sie auf Silke Bauernfeind und ihre Tochter Amelie. Amelie (11 Jahre) betreibt mit Leib und Seele das Voltigieren und durfte ihr Können zum Besten geben. Das anschließende Interview über das Verhältnis zu ihrer Mutter Silke verlief erfrischend unkompliziert – auch wenn diese hinter verschlossener Tür einen Schweißausbruch nach dem anderen bekam. Amelie hat sich wacker geschlagen und das Zusammenleben mit ihrer Mutter wohlwollend aber wahrheitsgemäß beschrieben. Silke wurde u.a. zu den Parallelen von Wechseljahren und Pubertät befragt und hat – als alter „Dozenten-Hase“ – die Fragen locker beantwortet. Auch wenn sie mir hinterher sagte, dass sie ganz schön angespannt gewesen sei. Es wird einem eben nicht alle Tage eine Kamera vor die Nase gehalten …
Am späten Nachmittag dann fuhr das Kamerateam nach Krefeld. Dort wohnt eine weitere Familie, deren Mutter Astrid gerade 50 Jahre alt geworden ist und ihr Ehemann mit der 14-jährigen Tochter. Hier wurde – neben Mutter und Tochter – auch der Vater befragt, wie er es schafft, trotz der geballten Hormon-Macht seiner beiden Frauen, zu überleben.
Am nächsten Morgen dann, waren meine Kinder und ich an der Reihe.
Unseren ersten Dreh hatten wir bei Sally Weijl, eine Ladenkette für eher junge Käufer. Aber auch eine der wenigen Läden, die eine Dreherlaubnis geben. Viele andere verweigern diese mittlerweile, weil sie Sorgen haben, dass schlussendlich über die Herrstellungsproblematik ihrer Artikel berichtet wird ( von kleinen Kinderhänden genähte Kleider, usw.). Katrin Wegner und ihr Filmteam warteten schon dort auf uns. „Ihr könnt alles machen – nur nicht in die Kamera schauen!“ – leichter gesagt als getan. Paula und ich ließen uns von der nicht minder aufgeregten Verkäuferin beraten und dann ging es in die Umkleidekabinen. Und wieder heraus. Und wieder hinein. Manche Einstellungen mussten wir mehrmals drehen, weil irgendwer im Weg stand oder das riesige Mikrofon im Bild hing. Oder auch, weil Betty gerne eine Frontalaufnahme haben wollte. Paula und ich wurden zwischen Kleiderständer interviewt, wie sich unser Kleidungsstil unterscheidet, ob wir uns beraten und ob es überhaupt Spass machen kann, miteinander shoppen zu gehen. Was für eine Frage! Natürlich macht es Vergnügen – besonders als ich mich dann in eine rosafarbene Leggings und in einen viel zu engen Pullover quetschen musste, um Paula die Gelegenheit zu geben, meinen vermeintlichen Jugendwahn zu unterbinden. Dem hielt ich tapfer Stand, in der Hoffnung, dass diese Szene nicht allzu viel Platz im fertigen Beitrag erhält.
Danach fuhren wir dann in die Boutique „Zabou“, deren Inhaberin Ute Stender sich auch für die Dreharbeiten bereit erklärt hatte. Da wir uns kennen, fiel ihr die Entscheidung nicht schwer- zumal es ja auch Werbung bedeutet. Wir wurden mit Tee empfangen – angesichts des fiesen Regens eine willkommene, nette Geste. Es folgte ein bisschen Smalltalk und dann ging es auch schon weiter – zu den Schuhen. Prima – bei diesem Thema bin ich immer dabei! Paula suchte mir Schuhe aus, von denen sie annahm, dass sie zu mir passen würden und siehe da: ich habe jetzt ein Paar mehr im Schuhschrank stehen! Eine rosa Flauschjacke fand in meiner Tochter auch noch einen neuen Besitzer – dieses Mal stand ich beratend zur Seite. Alle Szenen waren im Kasten und wir fuhren weiter zu mir nach Hause.
Dort angekommen haben wir erstmal eine Pause eingelegt und den Pizzaservice bemüht. In der Zwischenzeit kam mein Sohn Jakob an die Reihe. Sein Zimmer war tiptop aufgeräumt – ganz kurz hab ich darüber nachgedacht, häufiger ein Filmteam zu uns nach Hause zu bestellen … Was für Amelie das Voltigieren ist, ist für Jakob (16 Jahre) das Spielen mit der Playstation. Also „zockte“ er vor der Kamera was das Zeug hielt und war sichtlich aufgeregt. Das anschließende Interview, das ich heimlich mitverfolgte, war unterhaltsam. „Wie stellst Du Dir Deine Zukunft vor?“, wurde er gefragt. „Keine Ahnung. Irgendwelche Sachen machen – arbeiten oder so.“, lautete seine Antwort. Na prima – da hab ich mir ja einen verantwortungsvollen und zukunftsorientierten, jungenMan erzogen … „Und welche Eigenschaften Deiner Mutter würdest Du als Erwachsener gerne übernehmen?“, lautete eine weitere Frage. Für meinen Geschmack war die folgende Pause ein wenig zu lang, aber dann brachte Jakob doch noch eine Antwort zusammen, die mein Mutterherz höher hüpfen ließ. Danach sollte sich Jakob mit einem Buch auf sein Bett legen und lesen. Jakob und ein Buch passen zusammen wie ich und Skifahren – nämlich gar nicht. Man sollte eben nicht alles glauben, was im Fernsehen gezeigt wird…
Der Pizzajunge brachte endlich unsere heiß ersehnte Lieferung. Dreharbeiten und die damit verbundene Aufregung machen Appetit. Aber so richtig geschmeckt hat es mir nicht; mein eigenes, ausführliches Interview stand ja noch bevor. Kamerafrau Betty erzählte ein paar Interna über die Dreharbeiten für Germanys next Topmodel. Seit 10 Jahren gehört sie zusammen mit drei anderen Kamerateams zur Crew und steht in den Startlöchern, um nach Australien und anschließend nach Los Angeles zu fliegen. Heidi Klum ist eine gute Freundin und offensichtlich bodenständig geblieben – soviel darf ich wohl verraten. Ich hatte ganz schön Respekt vor Betty. Zurückhaltend im persönlichen Kontakt und bestimmend. Sie gab während der Dreharbeiten kurze und knappe Anweisungen . Zack! So wird es gemacht und fertig. Aber während unseres Imbisses taute sie zunehmend auf und war ebenso fröhlich und offen wie Katrin Wegner. Halt ein Profi.
Mit vollem Bauch (meiner eher zugeschnürt), ging es zu der nächsten Einstellung: Paula und ich schminken uns vor dem Spiegel geben uns gegenseitig Ratschläge. „Ob ich Probleme mit Falten habe?“, wurde ich von Katrin gefragt. „Pfff – natürlich nicht – sind ja alles Lachfalten. Die gehören zu meinem Gesicht!“, war meine weise Antwort. Also so ein „Opfer“ meines Alters bin ich ja nun doch nicht …. !
Und dann es stand es unmittelbar bevor: mein großes Interview. Schluck. Aber zuerst wurde ausgeleuchtet, meine Weihnachtsdeko vom Kamin gerupft, die Kissen auf der Couch neu drapiert, Bilder hin und her gerückt … „Connie, pudere Dich mal ab – Du glänzt auf der Stirn“ … und dann ging es los. Katrin stellte mir eine Frage nach der anderen und ich war hoch konzentriert. Bauch einziehen, Hände ruhig halten, wohlformulierte Sätze von mir geben, möglichst nicht im Ruhrpott-Slang. So zumindest hatte ich es mir vorgenommen – ob ich es auch so umgesetzt habe, werde ich wohl erst in der Sendung sehen. „Bist Du eifersüchtig auf die Jugend Deiner Tochter?“ und „Warum hast Du Dich zur Wechseljahreberaterin ausbilden lassen?“, lauteten einige der Fragen, die Katrin mir stellte. Zwischendurch habe ich wahrhaftig den Faden verloren und wußte während des Redens nicht mehr, auf welche Frage ich eigentlich gerade antwortete. Scheint aber normal zu sein; nach meinem „Äh, wie war noch die Frage?“, wurde sie wiederholt und kommentarlos weiter gedreht. Endlich dann die finale Frage und ich war fertig. Ein bejubeltes „Glückwunsch zu Deinem Dreh!“, scheint der normale Abschluss einer solchen Aufnahme zu sein. Nett, wie ich finde. Bisschen feiern lassen wollte ich mich schon.
Danach kam Paula an die Reihe und auch sie wurde interviewt zu den Themen „Deine Zukunft ?“, „Wie hältst Du es mit Deiner Mutter aus?“, „Wie hält sie es mit Dir aus?“ usw. Fröhlich und frei von der Leber weg beantwortete Paula alle Fragen. Pralles, volles Mutterherz im Hintergrund!!!
Das Drehende war Nici, ein Junge aus Paulas „Auto-Gang“, der mit seinem tiefer gelegten Opel Astra laut dröhnend vor unserem Haus vorfuhr. Paula sollte interessiert in den Motor schauen und sich von dem Freund einiges erklären lassen. Etwas verlegen kamen Beide den Anweisungen nach.
Und dann war es geschafft! Herzlich haben wir uns alle voneinander verabschiedet und natürlich habe ich Grüße an Heidi bestellt. Man kann ja nie wissen – auch sie wird in die Wechseljahre kommen.
Selten war ein gemeinsamer Tag mit meinen Kindern so aufregend wie dieser! Wir waren noch über Stunden aufgekratzt und sind immer wieder unsere persönlichen „Pleiten, Pech und Pannen“ während der Dreharbeiten durchgegangen. Herrlich!
Neben geschossenen Fotos, letztlich der Beitrag, der irgendwann im Februar/März ausgestrahlt wird, der hoffentlich bleibende Kontakt zu Katrin Wegner … sind es auch die Schuhe und die Flauschjacke, die uns immer an diesen tollen Tag erinnern werden!
Cornelia Marsch
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